Montag, 31. Oktober 2011

... die richtige Urlaubslektüre


Die hier vorgestellten Literaturtipps möchten natürlich keinen Absolutionsanspruch erheben, denn was die „richtige“ Urlaubslektüre ist, muss schlussendlich Jeder selbst entscheiden. Ziemlich sicher kann man jedoch folgende Texte als die „falsche“ Urlaubslektüre ausschließen:
Wer sich im Urlaub erholen möchte, sollte sich auf keinen Fall Arbeit mitnehmen. Das Anschreiben des Chefs, die Vorstellung der neuen Produktlinie und die Prognosen für das kommende Steuerjahr bleiben da, wo sie hingehören – weit weg, auf dem Schreibtisch. Denn ist der Kopf noch bei den Alltagsproblemen, nutzt es rein erholungstechnisch nichts, wenn die Füße im Sand spielen. Und treibt der Wirtschaftsteil der Morgenzeitung einem den Schweiß auf die Stirn oder die neusten politischen Meldungen den Blutdruck in die Höhe, ist auch das kein geeignetes Lesevergnügen.

(WikimediaCommons, Urheber: Tony Murphy VII)

Mit ins Handgepäck kommt, was lange schon auf der Leseliste gestanden hat: Der Liebesroman, von dem die Freundin schwärmt, der Gedichtband, der an die unbeschwerten Jugendjahre erinnert, das Sachbuch, das im Hobbyforum so heiß diskutiert wurde, der Abenteuerband, der seit Jahren ungelesen im Regal stand oder die Novellensammlung dieses aufstrebenden jungen Autors…
Wer sich partout nicht entscheiden kann, fragt die Familie, Freunde oder den Buchhändler seines Vertrauens nach wertvollen Tipps. manchmal hilft auch ein Blick in die Spiegel-Beststeller-Liste. Dabei darf niemals zu knapp gerechnet werden, denn hat das Lesefieber einen erst mal gepackt, ist der erste Band schnell verschlungen. 

(WikimediaCommons, Deutsche Fotothek, R. und R. Rössing)


Bahnfahrt, Flug oder Bus – Allein die Anreise braucht einiges an guter Lektüre. Und reist man nicht allein, freut sich vielleicht auch die Begleitung, einmal wieder vorgelesen zu bekommen. Besonders Kinder lieben Geschichten, am besten ist, sie passt thematisch auch noch zum Urlaubsziel: Piratengeschichten am Strand, Rittersagen beim Besichtigen einer Burg und die Sammlung der Brüder Grimm an der deutschen Märchenstraße vorgetragen, bringen jedes Kind zum Strahlen. Doch nicht nur Kinderherzen lassen sich durch Literatur verführen, auch Erwachsene haben das Bedürfnis nach Geschichten. Und ist in trauter Zweisamkeit erst mal das erste Kapitel der Liebesgeschichte gelesen, liegt das Buch vielleicht bald schon vergessen am Rand…

Mittwoch, 26. Oktober 2011

... Papier und Stift!


Papier und Stift sind auf Reisen mein liebstes Handwerkszeug. Dabei ist es egal ob Kugelschreiber, Füllfederhalter oder Bleistift, Tagebuch, Skizzenblock, Serviette oder ein benutzter Bierdeckel für die  Aufzeichnungen herhalten müssen. Auch Notebook oder Tablet-PC gehören mittlerweile dazu.
Besonders schön ist natürlich ein von Anfang an geführtes Reisetagebuch (oder Blog ;-) ). Die Tradition der Reiseberichterstattung hat es vorgemacht. Große Autoren der Weltliteratur verzaubern uns mit ihren literarischen Ergüsse über (Gott und) die Welt, wie beispielsweise Goethe. Beschreibungen realer und fiktiver Reisen begeistern auch heute noch eine große Leserschaft und sind noch längst nicht aus der Mode (Wie zum Beispiel Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“ beweist).


Doch auch wer sich nicht zu langen Beschreibungen bemüßigt fühlt, notiert im Tagebuch vielleicht nur ganz kurz das zusammengefasste Tagesprogramm, das bemerkenswerteste Zitat, ein neu gelerntes Wort in einer Fremdsprache oder den Namen und die Telefonnummer aller Gesprächspartner, zeichnet oder malt die „Impression des Tages“ oder schreibt sich mit gepfefferter Kritik und harschen Worten potentiellen Frust von der Seele.
Dabei ist es egal ob die Reise ein aufregender Wochenendtrip in einem schickes Hotel in Mailand ist, der Familienurlaub auf Rügen oder ein par Wellnesstage in einer Ferienwohnung am Edersee - jeder Ort hat Schreibpotential.
Wichtig ist dabei, dass der Zeitpunkt der Niederschrift nicht so weit vom Augenblick des Geschehens entfernt liegt, denn manchmal ist schon am Abendbrottisch nicht mehr präsent, was es zum Frühstück gab.War es Rührei oder Toast?

(Wikimedia Commons, von Flickr, heinrich-Böll-Stiftung, Urheber Zil)


Im Nachhinein vermischt unsere Erinnerung  Erlebnisse zu einer Bilderflut, manche Ereignisse erscheinen in einem ganz neuen Licht, Unangenehmes wird oft verdrängt und Einzelheiten schlichtweg vergessen.
Da ist es doch interessant, auch nach Jahren noch, eine bestimmte Situation literarisch nachempfinden zu können, nachzulesen warum genau wir nochmal bestimmte Länder unbedingt nochmal oder eben nicht mehr bereisen möchten oder wie und wo eine Bekanntschaft,  ein Flirt, eine Freundschaft ihren Anfang nahm.
Zudem hilft ein Reisetagebuch als Gedankenstütze, wenn es kurz nach der Ankunft daheim obligatorisch heißt: „Und wie war´s?  Erzähl doch mal…“

 

Mittwoch, 19. Oktober 2011

...ein Lächeln!


Das klingt jetzt vielleicht komisch, ist aber wirklich wichtig, denn nichts ist so nützlich wie ein Lächeln im Gepäck.
Diese freundliche Geste braucht keine Übersetzung in fremde Sprachen , öffnet Tür und Tor, macht aus Konfrontation oft Kommunikation, verbessert das Klima (ohne dass sich das Wetter ändern muss) und ist zudem das beste Mittel gegen Einsamkeit oder Frust .



Was im Arbeitsleben bereits bekannt ist, sollte auch in der Freizeit nicht vergessen werden: Wer für sich und andere lächelt, wirkt attraktiver, erntet Sympathie und fühlt sich selbst auch ein wenig besser…
Aus anthropologischer Sicht ist uns das Lächeln sogar angeboren: Das Babylächeln ist ein Reflex auf seine Umwelt, es soll Zugehörigkeit vermitteln und Aufmerksamkeit erregen. Ein nützlicher Instinkt, der manchen Erwachsenen doch leider mittlerweile verloren gegangen scheint, blickt man in die missmutigen und übellaunigen Gesichter der Menschen auf den Straßen.
Dabei ist Lachen doch so gesund. Ein herzhaftes Gelächter lässt allein im Gesicht über 18 Muskeln arbeiten, unser Hormonhaushalt wird positiv beeinflusst. Bei häufigem Lachen wird sogar das Immunsystem gefördert, der Alterungsprozess der Haut verlangsamt und Schmerzen gemildert.  
Zudem hat ein Grinsen auch einen psychologischen Effekt: Wer auch bei schlechter Laune lächelt, heitert sich selbst auf und lässt die Sonne in sein Herz.



Dabei hat ein „falsches“ Lächeln ganz und gar nichts mit Heuchelei zu tun. In den meisten Kulturen ist ein freundlicher Gesichtsausdruck einfach nur eine Frage der Höflichkeit.
Wer beim nächsten Urlaubsfoto trotzdem nicht mehr als den verkniffenen Gesichtsausdruck eines Zitronensaftjunkies zustande bekommt, sollte sich schleunigst ein paar „Lachnummern“ ins Gepäck legen: Den Lieblingswitz, ein paar aufheiternde Worte, ein Foto der immerfreundlichen Grinsekatze oder witzige Videos auf dem iPod. 
Denn wie sagt ein chinesisches Sprichwort:  
„Das Leben meistert man entweder lächelnd oder überhaupt nicht.“

Montag, 10. Oktober 2011

...Musik! Mein Soundtrack für die Ferien.


Wer Musik liebt, wird auch im Urlaub nicht darauf verzichten wollen. Wer Musik liebt, braucht sie wie die Luft zum Atmen und würde auch bei einem Aufenthalt in einem Luftkurort ohne den richtigen Song jämmerlich eingehen. Musik füttert die Seele und beeinflusst die Stimmung auch im Urlaub, deshalb ist der richtige Soundtrack auf Reisen manchmal wichtiger für das Wohlbefinden als die Reiseapotheke, verhindert in manchen Situationen Stress und Kopfweh, dient als Wachmacher und sogar als Potenzmittel.
Doch Aufgepasst: Mit dem RICHTIGEN Soundtrack sind auf keinen Fall die Ramschplatten a la "Ballermannhits" oder andere „Holidaybeats“ gemeint! Apollon, Gott der schönen Künste, bewahre!



Vielmehr sollte sich jeder selbst die richtige Playlist zusammenstellen.
Mitgenommen werden dürfen „alte Bekannte“, wie die Lieblingssongs der Jugendjahre, die man beim Städtetrip mit der besten Freundin abends schmachtend auf dem Hotelzimmer hören kann und natürlich Neuentdeckungen wie beispielsweise Alben, die man endlich mal in Ruhe anhören möchte oder Musikempfehlungen von Freunden, für die man bisher keine Zeit gefunden hat.



Doch in jedem Fall müssen Songs mit dabei sein, deren Wirkung auf das eigene Gemüt bekannt ist. So kann man sich während der Ferienzeit ganz einfach selbst „therapieren“: Der Shoppingtrip in den trendigsten Boutiquen war lange herbeigesehnt, aber jetzt fehlt die richtige Power? Kein Problem, der richtige Song bringt den Energie-Booster. Die Strandpromenade ist weniger idyllisch als erwartet, das Essen mäßig und die Laune beginnt zu sinken? Auch dagegen hat der Feriensoundtrack einen Bitte-lächeln-Song parat. Deine Reisegruppe ist mal wieder am Diskutieren, das Kind in der Bahn tritt dir gegen das Scheinbein und der bestellte Kaffee lässt nun schon seit einer Dreiviertelstunde auf sich warten? 


Stress hat keine Chance, einfach die Stöpsel deines Players in die Ohren und die meditative Wirkung der Musik lässt dich entspannen. Apropos: Stille und Ohropax helfen manchmal auch.
Ansonsten gilt: Einschalten und abschalten!

Donnerstag, 6. Oktober 2011

...nichts!


Koffer packen? Nö, diesmal nicht. So kann nämlich nichts vergessen werden und man muss auch keine schweren Lasten mit sich rumschleppen.
Ohne Gepäck zu verreisen birgt aber noch weitere Vorteile. Zum Beispiel spart man sich die Gepäckkontrolle und die Gebühr am Flughafen. Außerdem muss man nicht in viel zu engen Zugabteilen verzweifelt nach einer Unterbringungsmöglichkeit suchen, nur um dann doch das Kofferungetüm zwischen den Beinen stehen zu haben. Super: Auch beim Füllen des Kofferraums braucht man kein Tetris-Match zu gewinnen!



So ganz ohne geht aber natürlich nicht: Eine Tasche für die wichtigsten Utensilien wie Lesebrille, Ticket, Pass, Portemonnaie, Medikament oder Lektüre (etc. pp.) sollte man sich schon gönnen, doch ansonsten ist der Start ohne Gepäck völlig unbeschwert.
Solche „ohne alles“ Reisen sind am besten möglich, wenn man a) entweder zu guten Freunden oder der Familie reist, die einem die nötigen Klamotten zur Verfügung stellen, b) nur einen Kurztrip übers Wochenende macht und die Wechselunterhose am Automaten zieht ( Ja, das gibt´s wirklich, beispielsweise hier!!) oder eben c) gern Neues sieht und einkaufen geht.

Hollywood hat es da wie immer vorgemacht. Wer kennt nicht die Szenen aus "Pretty Woman", wo Julia Roberts mit Richard Geres Kreditkarte bewaffnet eine völlig neue Garderobe ersteht und sich dann sogar noch Klamotten gewaschen und gebügelt aufs Zimmer bringen lässt. 

Doch auch wer nicht das nötige Kleingeld für die „Präsidentensuite“ zur Verfügung hat, kann sich auf Reisen verwandeln. In der Heimat nur mit dem Lieblingspulli, der gemütlichen Jeans und den praktischen Sneakers gestartet, lässt sich der „ohne alles“-Reisende einfach auf die neue Situation ein. Der Gastgeber lädt zum Dinner: Ein edles Outfit muss her. Für den Badeausflug: Hawaiishorts oder Triangelbikini? 
Was trägt man im  Urlaubsland? Die Reise dauert länger als zwei Tage? Einfach umschauen und von der fremden Mode inspirieren lassen.



Außerdem gibt es auch in fast jedem noch so günstigem Hostel eine Möglichkeit zum Waschen…