Mittwoch, 26. Oktober 2011

... Papier und Stift!


Papier und Stift sind auf Reisen mein liebstes Handwerkszeug. Dabei ist es egal ob Kugelschreiber, Füllfederhalter oder Bleistift, Tagebuch, Skizzenblock, Serviette oder ein benutzter Bierdeckel für die  Aufzeichnungen herhalten müssen. Auch Notebook oder Tablet-PC gehören mittlerweile dazu.
Besonders schön ist natürlich ein von Anfang an geführtes Reisetagebuch (oder Blog ;-) ). Die Tradition der Reiseberichterstattung hat es vorgemacht. Große Autoren der Weltliteratur verzaubern uns mit ihren literarischen Ergüsse über (Gott und) die Welt, wie beispielsweise Goethe. Beschreibungen realer und fiktiver Reisen begeistern auch heute noch eine große Leserschaft und sind noch längst nicht aus der Mode (Wie zum Beispiel Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“ beweist).


Doch auch wer sich nicht zu langen Beschreibungen bemüßigt fühlt, notiert im Tagebuch vielleicht nur ganz kurz das zusammengefasste Tagesprogramm, das bemerkenswerteste Zitat, ein neu gelerntes Wort in einer Fremdsprache oder den Namen und die Telefonnummer aller Gesprächspartner, zeichnet oder malt die „Impression des Tages“ oder schreibt sich mit gepfefferter Kritik und harschen Worten potentiellen Frust von der Seele.
Dabei ist es egal ob die Reise ein aufregender Wochenendtrip in einem schickes Hotel in Mailand ist, der Familienurlaub auf Rügen oder ein par Wellnesstage in einer Ferienwohnung am Edersee - jeder Ort hat Schreibpotential.
Wichtig ist dabei, dass der Zeitpunkt der Niederschrift nicht so weit vom Augenblick des Geschehens entfernt liegt, denn manchmal ist schon am Abendbrottisch nicht mehr präsent, was es zum Frühstück gab.War es Rührei oder Toast?

(Wikimedia Commons, von Flickr, heinrich-Böll-Stiftung, Urheber Zil)


Im Nachhinein vermischt unsere Erinnerung  Erlebnisse zu einer Bilderflut, manche Ereignisse erscheinen in einem ganz neuen Licht, Unangenehmes wird oft verdrängt und Einzelheiten schlichtweg vergessen.
Da ist es doch interessant, auch nach Jahren noch, eine bestimmte Situation literarisch nachempfinden zu können, nachzulesen warum genau wir nochmal bestimmte Länder unbedingt nochmal oder eben nicht mehr bereisen möchten oder wie und wo eine Bekanntschaft,  ein Flirt, eine Freundschaft ihren Anfang nahm.
Zudem hilft ein Reisetagebuch als Gedankenstütze, wenn es kurz nach der Ankunft daheim obligatorisch heißt: „Und wie war´s?  Erzähl doch mal…“

 

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